Auf einen Blick!
Korfu, die grüne Insel Griechenlands, liegt im Mittelmeer und ist die nördlichste der Ionischen Inseln. Das hügelige Eiland ist mit langen Sandstränden, urigen kleinen Bergdörfern und vielen Wanderwegen wie geschaffen für den Familienurlaub.
Zielgruppe Korfu gehört zu den beliebtesten Ferieninseln in Griechenland, steht nicht nur bei Natur- und Wanderfreunden, sondern vor allem auch bei Familien hoch im Kurs. Die meisten Gäste kommen im Sommer, aber gerade im Frühling und im Herbst versprüht die Insel ihren ganz eigenen Charme.
Highlights Keine Frage, wer Urlaub auf Korfu macht, den zieht es an die breiten Strände. Aber auch ein Besuch der hübschen Altstadt von Korfu-Stadt gehört auf jede Bucketlist. Und da die Natur der Insel einfach atemberaubend ist, solltet ihr unbedingt ein Stück auf dem Corfu-Trail wandern – vorbei an Olivenhainen, einsamen Buchten und verwunschenen Klosterruinen.
Übernachten An der Westküste im Süden der Insel gibt es das Familienhotel Villa KaliMeera von ReNatour, ein deutscher Anbieter für nachhaltige Reisen. In dem Hotel mit riesigem Garten, regionaler Küche und einem abwechslungsreichen Programm für Eltern und Kindern fühlen sich kleine und große Gäste pudelwohl.
Eine Reportage von Kirsten Düspohl
Feuchte, salzige Luft strömt ins Innere unseres Mietwagens, kleine Dörfer mit üppigen Oleanderbüschen vor bunten Kubushäusern ziehen an uns vorbei, kurz hinterm Flughafen von Korfu-Stadt noch recht touristisch, dann, je weiter wir in den Süden der Insel fahren, immer verschlafener. Hinter jeder Kurve zeigt sich das griechische Eiland ein bisschen anders: Olivenhaine mit knorrigen, uralten Bäumen wechseln sich ab mit nun im Herbst fast menschenleeren Stränden, mediterranen Wäldern und weitläufigen Wiesen, auf denen sich meckernde Ziegen zwischen Farnen verstecken.

„Wie lange fahren wir noch?“, fragt unser Sohn Tom (12) ungeduldig von der Rückbank, bekommt sofort Unterstützung von seiner Schwester Jette (14): „Ihr habt doch gesagt, es sind nur 30 Kilometer zum Hotel.“ Ja, das stimmt – aber die ziehen sich. Korfus Straßen schlängeln sich schmal und kurvenreich durch die hügelige Insellandschaft. Eine gute Dreiviertelstunde später haben wir unser Ziel erreicht: Auf einer kleinen Anhöhe thront umrahmt von Wiesen und Olivenbäumen die Villa KaliMeera, ein deutsches Familienhotel im Süden Korfus und unser Urlaubsdomizil für die nächsten sieben Tage.

Die Villa KaliMeera, ein nachhaltiges Familienhotel auf Korfu
Urlaub in einem Familienhotel – das bedeutet ein buntes Freizeitprogramm für Eltern und Kinder, den kleinen Luxus von Halbpension und Zimmerservice und viele gleichgesinnte Familien. In meinen Ohren klingt das paradiesisch, vor allem, da die Villa KaliMeera kein klassisches Familienhotel ist. Zum einen steht das Familienerlebnis im Vordergrund. Klar, auch hier können die Kids drei Mal die Woche am Kinderprogramm teilnehmen, während die Erwachsenen zu einer geführten Wanderung aufbrechen. Es gibt aber auch zahlreiche Familienangebote.

Zum anderen legt der Reiseanbieter ReNatour Wert auf nachhaltigen Tourismus. Das zeigt sich bei ganz einfachen Dingen wie Mülltrennung und regionalen Lebensmitteln – unter anderem aus dem hoteleigenen Garten –, aber auch in der eigenen Solaranlage sowie bei Aktionen zum Umweltschutz, wie etwa gemeinsames Müllsammeln am Strand.
Toll in den Herbstferien: Strandurlaub in Griechenland
Für uns ist es das erste Mal in einem Familienhotel. Ob das Konzept uns alle vier überzeugen wird? Das werden wir vermutlich erst am Ende der Urlaubswoche wissen. Dass uns das hübsche, terrakottafarbene Hotel mit seinen knallblauen Fensterläden und dem weitläufigen Gelände überzeugt, wissen wir aber spätestens, als Hardy uns die Ferienwohnung zeigt. Der sympathische Gästebetreuer erzählt uns, dass die Anlage Platz für bis zu 75 kleine und große Gäste bietet – entweder in den Wohnungen der Villa KaliMeera oder in den benachbarten Häusern. Unsere Ferienwohnung befindet sich direkt im Haupthaus, ist typisch griechisch eingerichtet und – das Beste – mit drei Balkonen ausgestattet. „Wow, von hier hat man ja einen fantastischen Blick auf das Meer“, stelle ich begeistert fest, schätze im Stillen, wie weit der Weg bis zum Strand wohl sein mag.

Viel kürzer als erwartet – das merken wir keine halbe Stunde später, als wir mit einem vollbepackten Bollerwagen die knapp 500 Meter zum Strand zuckeln. Die Liegen und Sonnenschirme der Beachbar lassen wir hinter uns, breiten unsere Strandlaken lieber direkt im warmen Sand aus. „Hier haben wir den Strand ja fast für uns alleine“, mein Mann Jan schaut verwundert die Steilküste entlang, an der sich nur eine Handvoll Familien tummeln, „Korfu im Herbst scheint ja ein echter Geheimtipp zu sein.“ Ich stimme ihm nickend zu. Und unsere Kinder? Die hören ihn gar nicht mehr, weil sie sich kreischend in die Fluten stürzen …

Das Naturparadies Korfu auf dem Corfu-Trail entdecken
Der Sprung ins Mittelmeer wird zum täglichen Pflichtprogramm. Das Wetter ist sommerlich, das Salzwasser noch angenehm warm und Korfu reich an postkartenschönen Buchten. Eine davon entdecken wir am nächsten Tag, als wir zu viert auf dem Corfu-Trail wandern. Der Weitwanderweg ist fast 200 Kilometer lang und führt einmal über die ganze Insel. Anna und Franzi, die beiden Kinderbetreuerinnen, hatten uns bei der Begrüßungsrunde am Vormittag den südlichen Abschnitt empfohlen. Ein super Tipp, denn die rund acht Kilometer lange Wanderung zeigt uns die ganze Schönheit Korfus – mit Zickzack-Pfaden durch dichte Wälder, vorbei an einer verwunschen wirkenden Klosterruine und malerischen Aussichtsspots.

Und dann erreichen wir den absoluten Höhepunkt dieser Wanderung: den Strand von Arkoudila. Keine Taverne, keine Strandbar, keine Menschenmassen – stattdessen raue Natur, meterhohe Klippen und wilde Wellen, die an den feinen Sandstrand klatschen. Herrlich!

Der Süden Korfus: ursprünglich, idyllisch und verträumt
Abends erfahren wir von Äias, dass der Süden Korfus das ganze Jahr über weniger touristisch ist als der Norden. „Auf Korfu leben etwa 120.000 Menschen, übers Jahr verteilt kommen noch einmal rund 1,5 Millionen Urlauberinnen und Urlauber hinzu“, erklärt der gebürtige Korfiot, der zum griechischen Team des Hotels gehört und fließend deutsch spricht, „trotzdem wirkt es hier im Süden nie überlaufen.“ Während die Kinder sich bei einer Bastelaktion beschnuppern, sitzen wir Eltern mit Äias zusammen, bekommen Einblicke in die spannende Geschichte Korfus, nützliche Insidertipps und einige Funfacts. „Auf Korfu stehen vier bis sechs Millionen Olivenbäume – so ganz genau nehmen wir Korfioten es mit den Zahlen nicht“, lächelt der junge Grieche verschmitzt.

Urlaub im Familienhotel – der perfekte Mix aus Kinderbetreuung und Familienzeit
„Mama, wir gehen los“, rufen Tom und Jette mir am nächsten Vormittag unisono zu, laufen in Richtung „Chillkröte“, dem Treffpunkt des Kinderprogramms. Ich bleibe in der Hängematte liegen, lockere meine Muskeln, die beim morgendlichen Workout mit Teamerin Martina ordentlich beansprucht wurden. Trotz des drohenden Muskelkaters stelle ich fast ein bisschen erstaunt fest: Ich fühle mich tiefenentspannt – und das schon am dritten Urlaubstag. Keine Frage, das mag bestimmt an der traumhaften Kulisse Korfus liegen. Insbesondere aber an dem ausgeglichenen Mix aus Programmangeboten, Familienzeit und unbeschwertem Sich-treiben-Lassen.

Familienurlaub auf Korfu: kindgerecht und vielseitig
Bereits nach kurzer Zeit hat sich eine Routine bei uns eingeschlichen. Nach dem Frühstück auf der Restaurantterrasse laufen die Kinder los – zur Tischtennisplatte oder zum Kinderprogramm, wo sie bunte Gipsmasken herstellen, auf Schnitzeljagden die Umgebung erkunden oder riesige Sandburgen bauen.

Jan und ich schließen uns in der Zeit dem Erwachsenenprogramm an, wandern ins nahegelegene Bergdorf Argyrades, statten dem Olivenholzbauern Spiros einen Besuch ab oder frönen dem süßen Nichtstun. Anschließend brechen wir zu viert auf: zu Fuß an den Strand oder mit dem Mietauto zu kleinen Ausflügen, zum Beispiel an die Korrission-Lagune mit beeindruckender Dünenlandschaft, ins Bergdorf Chlomos oder nach Korfu-Stadt, die Insel-Hauptstadt mit pittoresken Kopfsteinpflastergassen, pastellfarbenen venezianischen Bauten und ganz viel mediterranem Flair.

Und abends? Da finden für alle Familien gemeinsame Aktionen statt wie etwa der Bau kleiner Flöße aus Bambusstäben, Eltern-Kind-Yoga oder ein gemütliches Lagerfeuer. Bis dann die große Kuhglocke ertönt und Kostas und seine Frau Magda uns mit leckeren griechischen Köstlichkeiten verwöhnen. Ein Tagesrhythmus, der sich immer ähnelt und doch jeden Tag ein neues Abenteuer verspricht. Und vor allem ein Rhythmus, der viel Raum für Erholung und die eigenen Wünsche für jeden von uns lässt.

Fazit: Urlaub im Familienhotel auf Korfu ist top für Familien
„Zum Abschluss setzen wir uns in den Sand – Zeit für eine stille Dankbarkeitsminute“, sagt Hardy, der nicht nur Gästebetreuer aus Leidenschaft, sondern auch Achtsamkeitstrainer ist und zwei Tage die Woche Qigong anbietet. Ich lasse mich in den an diesem Morgen noch kühlen Sand plumpsen, schaue auf die tosenden Wellen, die in ihrem ganz eigenen Rhythmus an den Strand rollen.

Ein Anblick, den ich aufsaugen und als Erinnerung mit nach Hause nehmen möchte. Diese unbeschreiblich schöne Natur Korfus ist nicht das Einzige, wofür ich nach dieser Woche dankbar bin. Auch die Unbeschwertheit und viele glückliche Familienmomente haben diesen Urlaub zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht. Und ja, es hat uns alle überzeugt: das Konzept Familienhotel. Keine Frage, wir sehen uns wieder, Korfu. Ganz bestimmt!