Tipp für Eisenbahn-Fans: die historische Selfkantbahn

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Eisenbahn-Fans – aufgepasst: Hier kommt ein top Tipp für euch! Ganz im Westen Deutschlands – ganz genau: in der Region Niederrhein – schnaufen regelmäßig steinalte Lokomotiven durch die Landschaft. Mitfahren erlaubt!

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Man hört sie schon von weitem. Das Schnaufen und Rattern, das langsam lauter wird, irgendwann sieht man kleine graue Wölkchen über den Bäumen aufsteigen. Und dann kommt sie in Sicht: eine historische Lokomotive – mit wunderschönen dunkelgrünen Waggons im Schlepptau. Die Rede ist von der Selfkantbahn, heute natürlich eher Museumsbahn als Verkehrsmittel. Aber mit etwas Glück und gutem Timing könnt ihr mit dieser alten Dame durch die Region Niederrhein rattern.

An diversen Terminen im Jahr können die Bahnen besichtigt werden. Oft könnt ihr auch mitfahren ©Markus Kaiser

Zeitweise noch aktiv: die Selfkantbahn in der Region Niederrhein

Die Selfkantbahn ist Teil eines Kleinbahnmuseums, ebenso wie der Lokschuppen und die Fahrzeughalle, wie die Waggons und die alte Strecke mit all ihren kleinen Bahnhöfen. Und wie viele, viele weitere Lokomotiven und Waggons, aber dazu später.

Zuerst zur Selfkantbahn. 70 Jahre lang verbanden die Bahn und die dazugehörige Infrastruktur die Menschen in der ländlichen Region um Gangelt. Die schmucke Lok ratterte die 38 Kilometer zwischen Alsdorf, Puffendorf, Geilenkirchen, Gillrath, Schierwaldenrath, Gangelt und Tüddern hin und her. 50 Jahre lang brachte sie Kohlearbeiter zu ihrer Zeche, beförderte Kohlen und Kartoffeln, Getreide, Zuckerrüben und vieles mehr.

Ein Bild wie aus längst vergangenen Zeiten: die Selfkantbahn mit ihren wunderschönen Waggons ©Markus Kaiser

Bestandteil des Kleinbahnmuseum: 20 Loks und 60 Waggons

Als der Warenverkehr mehr und mehr auf die Straße verlegt wurde, hatten sich zum Glück bereits Retter um die Selfkantbahn versammelt. Das Kleinbahnmuseum entstand – und die Sammlung an alten Loks und Waggons wuchs. Heute zählen knapp 20 Lokomotiven (die älteste stammt aus dem Jahre 1899!) und mehr als 60 Waggons zu dieser historischen Sammlung. Mit dabei: Dampf- und Dieselloks, Personenwaggons und Gepäckwagen, Buffetwagen, Güterwaggons und zahlreiche weitere Schienenanhänger.

Viele der historischen Lokomotiven und Züge können besichtigt werden, in einigen könnt ihr sogar mitfahren. Zwischen Ostern und Ende September, aber auch in der Adventszeit schnaufen die historischen Züge der Selfkantbahn auf einer Streckenlänge von fünfeinhalb Kilometern von Gillrath nach Schierwaldenrath.

Zu Festtagen gibt es besondere Programmpunkte, zum Beispiel zu Nikolaus ©Markus Kaiser

Kleinbahnmuseum Selfkantbahn: Eisenbahn-Geschichte zum Anfassen

Ihr möchtet mehr über das Kleinbahnmuseum Selfkantbahn wissen? Dann legen wir euch eine der Führungen vor Ort ans Herz! Es gibt sogar spezielle Kinderführungen (weitere Infos findet ihr hier!), bei denen ihr den alten Lokomotiven ganz nahekommen könnt. Spürt die Hitze des Kohlefeuers in der Lok, stellt selbst die Weichen, schiebt zusammen mit euren Kindern einen Güterwagen ein paar Meter über die Gleise – und schwupps: Seid ihr mittendrin in einer kleinen Zeitreise. Zurück in jene Zeit, als die Selfkantbahn im Morgengrauen die Kohlearbeiter abgeholt und schnaufend zur Zeche chauffiert hat.


Dieses Projekt wird als Teil der Reaktion der Europäischen Union auf die COVID-19-Pandemie gefördert.

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