St. Anton am Arlberg: Familienurlaub in Tirol

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St. Anton am Arlberg (Tirol) ist auch im Sommer ein 1a-Reiseziel! Was Familien hier außer wandern und biken noch erleben können – wir verraten es euch!

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Auf einen Blick!
Sankt Anton, ein schönes Bergdorf in den Tiroler Alpen, liegt am Fuße des Arlbergs. Der touristisch geprägte Ort ist die „Wiege des alpinen Skisports“ und weltberühmtes Wintersportparadies. Und im Sommer? Da lockt „Stanton“ mit seinem hübschen Ortskern, malerischen Bergpanoramen und vielseitigen Sportmöglichkeiten.
Zielgruppe Für Wanderfreunde, Naturliebhaber und kleine und große Kletteraffen ist St. Anton eine top Urlaubsdestination. Aber auch bergverliebte Familien genießen hier einen abwechslungsreichen Familienurlaub. Im Sommer gibt es ein tolles Wochenprogramm mit spannenden In- und Outdooraktivitäten.
Highlights Naturgewaltig und wunderschön ist der Stockibach-Wasserfall mit Aussichtsplattform. Ein Muss für sportbegeisterte Familien: eine E-Bike-Tour durch die Berge mit einem Stopp im Bike-Park EldoRADo.
Übernachten Wer schon einmal in Österreich war, der weiß: Die Österreicher kennen sich aus mit Gastfreundschaft. Ob familienfreundliche Hotels, gemütliche Pensionen oder komfortable Ferienwohnungen – in St. Anton findet ihr Unterkünfte für jeden Geschmack.

Eine Reportage von Birgit Durak

Okay, ich gebe es zu: Es hat mich erwischt. Ich bin verliebt. Als waschechtes Nordlicht bin ich plötzlich hin und weg von den Bergen. Und es ist quasi Liebe auf den ersten Blick, denn wir sind gerade mal eine Stunde in den Tiroler Alpen, genauer gesagt: in St. Anton am Arlberg. Das hübsche Bergdorf ist bei unserer Ankunft voll in die Charmeoffensive gegangen: mit bestem Kaiserwetter, sommerlichen 28 Grad, gastfreundlichen Einheimischen und einem süßen Ortskern mit reich verzierten Häusern.

So schön sieht St. Anton am Arlberg von oben aus! ©Birgit Durak

Wie soll man dem widerstehen können? Das schaffen auch meine „Jungs“ nicht, eigentlich Küstenkinder wie ich. Mein Mann Christian und unser Sohn Tjark (10) schauen ebenfalls beseelt, können sich nicht sattsehen an dieser postkartenschönen Bergkulisse. Mit einem fetten Grinsen steht uns die Vorfreude auf die nächsten drei Tage ins Gesicht geschrieben. Drei Tage, in denen uns Österreich um den Finger wickeln wird, in denen aus einem ersten Flirt vielleicht eine echte Liebe wird.

Kleine Wasserspielplätze am Wanderweg – die sind hier am Arlberg keine Seltenheit ©Birgit Durak

Eines von vielen Naturspektakeln am Arlberg: der Stockibach-Wasserfall

„Puh, jetzt merke ich doch, dass ich vom Flachland komme“, schnaufe ich, folge weiter dem ausgetretenen Wanderpfad, der uns bergauf über saftig grüne Almwiesen und durch kleine Wälder führt. Leichtfüßig wie ein junges Reh springt Tjark vor uns her, macht demonstrativ das Argument meines Mannes zunichte, dass wir uns erstmal an die Höhenluft hier auf 1.450 Meter gewöhnen müssen. Schon bald geht mein Schnaufen im tosenden Wasserrauschen unter.

Der Stockibach tritt hier seine 2.700 Kilometer lange Reise durch Europa an – durch zehn Staaten und über die Donau schließlich ins Schwarze Meer ©Birgit Durak

Vor uns liegt das erste Highlight unseres Urlaubs: der Stockibach-Wasserfall. „Können wir da hoch?“, fragt Tjark, erklimmt schon die ersten Stufen zur Aussichtsplattform, mit wunderschönem Blick auf St. Anton. Donnernd und schäumend rollen die Wassermassen dicht neben uns ins Tal. Was für ein Naturspektakel. Und was für ein vielversprechender Auftakt!


Familienziel im Sommer und Winter: Sankt Anton am Arlberg (Tirol)

„Hmm, das schmeckt erfrischend“, Christian hat seine Hände zum Kelch geformt, trinkt einen großen Schluck frisches Quellwasser aus dem Brunnen. Der Rückweg der Wasserfallwanderung führt uns durch die niedliche Fußgängerzone des Örtchens. Sankt Anton am Arlberg zählt zu den beliebtesten Urlaubszielen in Tirol. Vor allem im Winter gilt die „Wiege des alpinen Skisports“ als weltberühmtes Wintersportparadies. Aber auch im Sommer ist man voll und ganz auf Tourismus eingestellt. Etliche In- und Outdooraktivitäten, ein abwechslungsreiches Ferienprogramm sowie zahlreiche Wanderwege und Mountainbike-Trails sorgen für Spaß, Sport und Abenteuer für die ganze Familie.

Teil der St. Antoner Freizeitprogramms: Bogenschießen ©Birgit Durak

„Guck mal, wie süß“, Tjark zieht mich zu einem der Souvenirlädchen und zeigt auf ein plüschiges Murmeltier, das uns mit großen Knopfaugen entgegenblickt. „Wenn wir hier ein echtes Murmeltier sehen, kannst du es dir als Andenken mitnehmen“, lenke ich ein, glaube aber nicht im Traum daran, dass dieses Kuscheltier schon bald in unser Reisegepäck wandern wird.

Ein Spaß für die ganze Familie: Mit E-Bikes durch die Tiroler Berge radeln

„Wenn euer Akku leer ist, könnt ihr ihn problemlos oben auf der Konstanzer Hütte aufladen.“ Ich frage mich gerade noch, ob der nette Mitarbeiter vom Fahrradverleih wohl unseren Energie-Akku oder den Akku unseres E-Fatbikes meint, da prescht Tjark schon an mir vorbei. Heute ist der zweite Tag unseres Urlaubs – und auf dem Programm steht eine Mountainbike-Tour ins Verwalltal.

Perfekte Räder für diese Gegend: die E-Fatbikes mit ihren superdicken Reifen. Mit ihnen rutscht man auch auf Schotterpisten nicht weg ©Birgit Durak

Fahrradfahren in den Bergen? „Mit den dickreifigen Bikes ist das kein Problem. Ihr habt ja einen Motor, der euch unterstützt“, hatte der Mitarbeiter uns versichert und uns eine kleine Einweisung gegeben. Dass wir den Motor brauchen, merken wir schon nach wenigen Hundert Metern. „Mit einem normalen Fahrrad käme ich vermutlich noch nicht einmal aus dem Dorf heraus“, denke ich im Stillen. So aber klappt es wunderbar – nicht ganz ohne Anstrengung, aber doch so, dass ich den Blick nach rechts und links schweifen lassen kann. Und das lohnt sich.

Die Belohnung für alle Strapazen: ein Rundumblick über die Gipfel rund um St. Anton ©Birgit Durak

Perfekt für Radtouren: das Verwalltal mit Bike-Park EldoRADo

Das Verwalltal ist wunderschön. Mit dem idyllischen Geläut der Kuhglocken als Hintergrundmusik radeln wir vorbei am smaragdgrünen Verwallsee, an einer schwindelerregenden Hängebrücke und an gurgelnden Gebirgsbächen, deren eiskaltes Wasser unsere erhitzten Gesichter erfrischt. Immer dabei: der atemberaubende Panoramablick auf die umliegenden Dreitausender: den Patteriol, den Scheibler und die Kuchenspitze.

Wirklich wunderschön: der türkis leuchtende Verwallsee ©Birgit Durak

Als wir die Konstanzer Hütte auf 1.688 m Höhe erreichen, sind überraschenderweise nur unsere eigenen Energiereserven leer. Dank Kaiserschmarrn, Würstchen und Käse-Bowl (unbedingt zu empfehlen!) ist unser Akku schnell „reloaded“. Zum Glück, denn mit dem Bike-Areal EldoRADo wartet auf dem Rückweg schon das nächste Highlight auf uns. Christian und Tjark tauschen ihre E-Bikes gegen Dirtbikes, fahren im Pumptrack und im Hindernisparcours über Wippen, Steilkurven und Rampen. Ich beschließe, dass die beiden das mal schön alleine machen können – mir bricht schon beim Zuschauen der Angstschweiß aus.

Für die meisten ein Riesenspaß: das Bike-Areal EldoRADo ©Birgit Durak

Ferienprogramm in St. Anton (Tirol): Fackelwanderung, Bogenschießen und Co

Weniger actionreich, dafür umso romantischer geht es am Abend zu. Ein Blick in das Ferienprogramm hatte uns verraten, dass eine geführte Fackelwanderung durch St. Anton stattfindet. Diese Angebote des örtlichen Wochenprogramms sind für Besitzerinnen und Besitzer der St.-Anton-Sommer-Karte ebenso kostenlos wie die Benutzung der Bergbahnen und einiger anderer Aktivitäten wie Bogenschießen, Yoga, geführte Wanderungen, ein Schwimmbadbesuch und vieles mehr. Und so geht es für uns und viele andere Familien mit Fackel in der Hand und den Erklärungen zweier lokaler Stadtführer im Ohr auf eine gemütliche, abendliche Runde durchs Dorf.

Die St.-Anton-Sommer-Karte, in der auch die Fackelwanderung inkludiert ist, bekommt jeder Gast kostenlos vom Vermieter ©Birgit Durak

Ein Must-do in St. Anton: die Wanderung „Mutspuren“ auf dem Galzig

„Das ist Arnica. Die ist gut gegen Entzündungen!“ Unser Wanderführer Stefan Falch zeigt auf eine gelbe Blume am Wegesrand. Heute an unserem letzten Urlaubstag schnuppern wir noch einmal so richtig Höhenluft. Die Galzigbahn hat uns zum Galzig gebracht, hier oben startet der Panoramaweg „Mutspuren“, ein absolutes Must-do für wanderbegeisterte Familien, denn auf dem Rundwanderweg gibt es mehrere interaktive Stationen und einen tollen Wasserspielplatz.

Wandern auf dem 2.185 Meter hohen Galzig: Das solltet ihr euch hier unter keinen Umständen entgehen lassen ©Birgit Durak

Stefan zeigt uns nicht nur die Gegend, sondern macht uns auch mit den heimischen Kräutern vertraut. „Arnica kannte ich bislang nur als kleine weiße Kügelchen“, gebe ich lachend zu. Unterwegs gibt Stefan uns verschiedene Kräuter zum Probieren. „Und die kann man wirklich essen?“, fragt Christian zögerlich. Stefan nickt. Er muss es wissen, schließlich war er früher Koch: „Die schmecken super im Salat.“

Kleine Kräuter-Kostprobe: In den Tiroler Bergen wachsen zahlreiche Kräuter, die man unbedingt mal probieren sollte ©Birgit Durak

St. Anton in den Tiroler Alpen: Action- und Natururlaub für Familien

Satt machen sie aber nicht. Anders als die Knödel im Gampen-Restaurant „Himmeleck“, die laut unserem Wanderführer „leckersten Knödel in der Region“. Also mit der Galzigbahn wieder runter ins Tal und mit der Gampenbahn rauf auf den Gampen (1.850 m). „Seid ihr schon einmal Sessellift gefahren?“, will Stefan wissen. Sind wir nicht!

Sessellift fahren im Sommer – laut Birgit und Familie ist das ganz schön aufregend und wackelig ©Birgit Durak

Plötzlich stößt Stefan in luftiger Höhe einen ohrenbetäubenden Pfiff aus, dass uns die Ohren klingeln. Er grinst in unsere verständnislosen Gesichter und zeigt auf den Boden. „Murmeltiere!“, ruft Tjark begeistert. Tatsächlich, Stefans Pfiff hat einige der flauschigen Erdhörnchen aus ihren Löchern hervorgelockt. „Na, dann wissen wir ja, was wir vor der Abreise noch machen, Mama“, grinst Tjark mich an.

Typisch für Tirol: Knödel! Ein richtiges kulinarisches Highlight ©Birgit Durak

Fazit: St. Anton ist das ganze Jahr über ein tolles Familien-Reiseziel

Bevor unsere Familie Zuwachs durch ein Kuscheltier erhält, geht es aber erstmal hoch auf die Hütte. Unser Wanderguide hat recht, die Knödel sind wirklich zum Niederknien. Die beste Zutat: der grandiose Ausblick auf die riesigen Berge rundherum. „Nie im Leben hätte ich gedacht, dass Österreich so wunderschön ist und dass man hier im Sommer so viel unternehmen kann“, sage ich eher zu mir selber. Ich werde ein wenig wehmütig, dass die Tage so schnell verflogen sind. „Wir müssen auf jeden Fall ganz schnell wiederkommen“, findet auch Tjark, „vielleicht schon im Winter, wenn alles verschneit ist.“ Christian und ich lachen uns an. Keine Frage, es hat uns alle kräftig erwischt!

Noch ist Sommer in St. Anton, aber die Planungen für den Winter laufen schon … ©Birgit Durak

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