Hier – tief im Bayerischen Wald direkt an der Grenze zu Tschechien – gibt es Familienurlaub mit Waldmeistergeschmack. Lumao verrät, was Eltern und Kinder im ältesten deutschen Nationalpark entdecken können.
Steinalte Tannen, hochhaushohe Fichten, Farne und Moose, soweit das Auge sehen kann. Der Nationalpark Bayerischer Wald ist ein Wald wie aus dem Bilderbuch: Da wuchert die Natur, wie sie will, da blinzeln Tiere aus dem Dickicht und überall kreucht und fleucht es. Kurzum: Hier können deine Kinder sehen, wie es früher in jedem Wald Deutschlands aussah, hier können sie erahnen, wie ein Urwald aussieht.

Und da wir 2020 wahrscheinlich ohnehin nicht weit reisen können und dürfen, unsere Empfehlung: Fahrt in Deutschlands ältesten Nationalpark. Er zieht sich im äußersten Südosten entlang der deutsch-tschechischen Grenze und bietet Familien Hunderte Kilometer markierte Wanderwege und ein fast ebenso langes Radwegenetz. Allerdings wissen wir nicht, ob ihr hier viel wandern oder radeln werdet, wo ihr doch so viele Alternativen zur Auswahl habt! Lumao hat den Check gemacht: Was hat der Bayerische Wald für Familien zu bieten? Um es schon mal vorweg zu nehmen: jede Menge!

1) Falkenstein – ein Platz für Familien
Angefangen mit dem Nationalparkzentrum Falkenstein. Das Besucherzentrum – das Haus zur Wildnis – liegt am Fuße des 1.315 Meter hohen Großen Falkensteins. Hier fängt das Erlebnis bereits an: Schon die Architektur ist besonders, ebenso der Kinder-Erlebnisraum, in dem der Nachwuchs bei schlechtem Wetter auf riesigen Wimmelbildern Spannendes entdecken kann. Ebenfalls empfehlenswert: das 3D-Kino und der Wurzelgang, in dem ihr durch die unterirdischen Bodenschichten wandern und dabei die Kleinstlebewesen kennenlernen könnt.

Wenn ihr hier alles gesehen habt, geht’s hinaus ins Grüne: Hier gibt es einen zweieinhalb Kilometer langen Wanderweg durch das Tierfreigelände und einen hohen hölzernen Aussichtsturm, von dem aus ihr die Tiere beobachten könnt: die hier lebenden Wildpferde, die Auerochsen und auch Luchse und Wölfe.

2) Wildkatzen, Wölfe und Wisente
Ebenfalls aufregend: das Nationalparkzentrum Lusen. Zwischen Neuschönau und Altschönau leben auf 200 Hektar Biber und Braunbären, Wildkatzen, Wölfe, Wisente und noch einige andere kleinere und größere Säugetiere. Doch bevor ihr denen und den Vögeln in den Volieren einen Besuch abstattet, solltet ihr unbedingt das Hans-Eisermann-Haus ansteuern.
Hier wird die Geschichte von Wald und Mensch verflochten, hier erfahrt ihr, welche Tiere im Nationalpark Bayerischer Wald leben. Für Kinder gibt es Hörstationen mit Geschichten rund um Flora und Fauna, eine spannende Kinder-Rätsel-Ralley und im Kino zauberhafte Tierfilme.

3) Zu Besuch bei riesigen Rothirschen
Auch das Hirschgehege Scheuereck unterhalb des Falkensteins ist einen Besuch wert: Hier wandern Rothirsche durch ein neun Hektar großes Wildgehege, besonders nah kommt man ihnen auf dem 300 Meter langen Wanderweg durch das Gehege. Und damit ihr nicht erschreckt, wenn sie dann vor euch stehen, schon mal vorab die Info: Rothirsche werden auch Könige der Wälder genannt. Sie sind unsere größten Säugetiere, können vom Kopf bis zum Po 2,50 Meter messen und bis zu 350 Kilogramm schwer werden. Die Männchen tragen gewaltige Geweihe, mit der sie zur Paarungszeit ihre Konkurrenten beeindrucken. Die können bei alten Tieren übrigens bis zu 25 Kilogramm schwer sein.
4) Ein Hit für Kids: das Waldspielgelände Spiegelau
Für Familien ein Muss: Ein Abstecher zum Waldspielgelände Spiegelau, einem 50 Hektar großen Abenteuerareal für Kinder (und Eltern)! Es gibt Spielplätze mit Seilrutsche, eine riesige Waldwiese und eine Feuerstelle. Und die Hits bei Kids: das Insektenhotel (hier gibt es einen Basteltipp für ein Insektenhotel) und die überlebensgroße Spechthöhle. Einfach reinkrabbeln, in die Haut von Spechten schlüpfen und spüren, wie sich das anfühlt.

5) Ein Riesenspaß: Wandern in den wilden Wäldern
Die meisten von uns sind ja selten im Wald. Hier im Bayerischen Wald gibt es die Möglichkeit, ausführlich zwischen Bäumen und Bächen herumzuwandern. Jede Wette, dass ihr schnell feststellen werdet: So ein Wald ist wie ein riesiger Spielplatz! Unser Lumao-Tipp: Balanciert auf den herumliegenden Baumstämmen, taucht eure Zehen in kalte Bäche oder duscht unter tosenden Wasserfällen. Schnuppert an den Borken und Blüten, spürt Käfer auf, verfolgt Tierspuren und sammelt bunte Blätter. Übrigens: Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Wald wie Medizin wirken kann: Die ätherischen Öle, die die Bäume in die Luft abgeben, wirken sich positiv auf den Körper aus und stärken das Immunsystem. Also – rein in den Wald! Hier findet ihr Tipps für Wanderungen.

Ebenfalls einen Besuch wert: der Nationalpark Hainich.