Unser Blick schweift vom Frühstücksteller hinauf in die Berge, die mächtig und steil emporragen. Unsere Teller sind gefüllt mit Maracuja, Mango und Melone. Die Früchte wachsen nur wenige Meter vom Frühstückstisch entfernt im Garten unseres Eco Resorts. Die Morgensonne küsst unsere Gesichter und eine milde Brise weht über unsere Haut. In der Ferne hören wir die Fähre dreimal hupen, als sie den Hafen verlässt. “Mama, ich möchte zum Pool”, murmelt es aus dem mit Pfannkuchen gefüllten Mund unseres zweijährigen Sohns. Kein Problem, denke ich im Stillen, auf Gran Canaria ist schließlich immer Badewetter. Selbst im Winter können wir bei 20 Grad Celsius noch gut im Wasser planschen.

“Oder vielleicht gehen wir lieber zu den Wasserfällen?”, wirft Papa ein, bevor er seinen frisch gepressten Orangensaft genießt. Wir machen einfach beides. Schließlich hat der Tag für uns zwei Hälften. Eine vor und eine nach dem Mittagsschlaf. Hach, ein Familienurlaub auf Gran Canaria ist einfach herrlich!

Gran Canaria: Insel der Kontraste
Ein Familienurlaub auf Gran Canaria bietet Kontraste, die größer kaum sein könnten. Tourismus pur im Süden: Lange Strände, große Hotels und Wasser-, Tier- und Abenteuerparks. Dazu eine sonnenverwöhnte, karge Landschaft und die beliebten Sanddünen von Maspalomas. Auf der anderen Seite der Insel grüne Bananenplantagen und kleine Wasserfälle.
Familienurlaub auf Gran Canaria – abseits der Touristenmassen
Der Norden von Gran Canarias ist dagegen authentisch, naturverbunden, grün und pflanzenreich. Aktuell werden hier zahlreiche Tunnel in die Felsen gebaut, um die Verbindung zur Autobahn zu erleichtern. Das beschert unserem Sohn viele Highlights: “Papa, ein Bagger! Und ein Kipplaster! Guck mal!”

Doch bis die Tunnel fertig sind, werden vermutlich noch ein paar Jahre vergehen. Bis dahin führen kurvenreiche Straßen durch die schönen Landschaften. So kurven wir von unserer paradiesischen Unterkunft – einem Ökohotel auf Gran Canaria – an naturbelassenen, wilden Steinstränden vorbei, die hier die Landschaft prägen. Die Lkws hupen vor jeder Kurve, um sich anzukündigen.

Der Mittagsschlaf unseres Sohns ermöglicht uns noch einen Stopp an einem der schönsten Aussichtspunkte von Gran Canaria: dem Mirador del Balcón. Bei klarer Sicht ragt die Nachbarinsel Teneriffa mit ihrem Vulkan Teide gut sichtbar aus dem Atlantik empor. Wenige Minuten später erreichen wir die Playa de La Aldea, einen Ort, den nur die allerwenigsten Touristinnen und Touristen entdecken. Dabei ist der Strand hier so besonders wie wahrscheinlich nirgendwo sonst auf der Insel.

Wir wandern an einem zauberhaften Picknick- und Grillplatz vorüber. Palmen spenden uns Schatten, während unser Sohn in Richtung Rutsche und Schaukel läuft. Wenige Schritte dahinter befindet sich der Charco – ein kleiner See, mit Meerwasser gefüllt. Und hinter einem kleinen Fußgängertunnel erstreckt sich ein wunderschöner dunkler Sandstrand.

Gran Canaria mit Kindern entdecken: Wasserfälle, Indianer Jones Wanderung und Surfer
“Was gibt’s da, Mama?”, fragt mich unser Sohn, als wir aus dem Auto steigen. “Wasserfälle, einen Bach und ganz abenteuerliche Wege”, lautet meine Antwort. Mit Kleinkind benötigen wir fast zwei Stunden, bis wir den ersten Wasserfall erreichen. Eine Stunde davon verbringen wir am Bach, werfen Stöcke ins Wasser und springen von einem Stein auf den nächsten. Auf dem Weg zum Wasserfall überqueren wir noch mehrfach den Bach und wandeln auf Naturpfaden durch den Bambuswald. So ähnlich muss das Leben von Indianer Jones wohl gewesen sein! Dreimal dürft ihr raten, welchen Film Papa am Abend schauen möchte!

“Ich würde gerne mal irgendwo hin, wo es Wellen gibt”, sagt Christian am nächsten Morgen beim Frühstück. Wir entscheiden uns für die Insel-Hauptstadt: Las Palmas de Gran Canaria. Während sich Papa ins natürliche Wellenbad stürzt, beobachten unser Kleiner und ich die Surfer vom Strand aus. In ein paar Jahren machen wir hier vielleicht mal einen Surfkurs mit. Bis dahin vertreiben wir uns die Zeit damit, im flachen Wasser herumzutollen und laut lachend vor den Wellen wegzulaufen.

Gran Canarias meist gehütetes Geheimnis: der Naturpark Tamadaba
Den Familienurlaub auf Gran Canaria verbringen wir im wohl schönsten Resort der Insel: dem Redondo de Guayedra. Zum Eco Resort, das für nachhaltiges und naturverbundenes Reisen steht, gehört ein 12 Hektar großes, grünes Anwesens mit Ententeich, Pools und diversen Highlights für naturverbundene (Abenteuer-)Kinder: mit einem großen Garten, zwei Spielplätzen, Mauern und Höhlen zum Verstecken, einen Sportplatz und jede Menge Platz zum Spielen. Rundherum erstreckt sich der Naturpark Tamadaba, der zwischen Agaete und La Aldea im Nordwesten der Insel liegt – dort, wo die Natur noch weitestgehend unberührt ist.

Maximal 40 Gäste kann dieses kleine Resort aufnehmen. Nach spätestens zwei Tagen kennen wir alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und auch die Gäste persönlich. Und wir lernen Margarita und Manuelita kennen, den Esel und die Schildkröte, die unser Sohn täglich füttern und streicheln darf.

Entschleunigung und Familienzeit auf Gran Canaria
“Alle Zapfen müssen da rein!” – Wir befinden uns nahe eines Picknick- und Grillplatzes in den Bergen von Tamadaba. Unser Sohn hebt einen Zapfen nach dem nächsten auf und bringt sie zu einer Lagerfeuerstelle. Die Zapfen stammen von den kanarischen Kiefern, die hier überall ihre Wurzeln in den trockenen Boden krallen. Eigentlich hatten wir vor, hier zum Aussichtspunkt zu wandern. Doch unser Zweijähriger spielt heute lieber in der Natur. Also laufen wir nur ein wenig und genießen die Familienzeit im Naturpark. Unser Familienurlaub auf Gran Canaria soll schließlich keine Sightseeing-Jagd werden. Unser Ziel: Entschleunigung und gemeinsame Familienzeit.

Natürlich bietet der Naturpark Tamadaba auch Strände. Sie eignen sich zwar weniger zum Baden, dafür finden Kinder hier aber viel Platz zum Spielen und Toben. Christian und ich schauen uns bei dem Anblick der wilden Beaches an und haben den gleichen Gedanken: Wieder so eine raue Naturschönheit! Davon gibt es im Norden Gran Canarias jede Menge!

Einer der Strände liegt direkt vor unserem Eco Resort: die Playa de Guayedra. Bei Ebbe kommt hier sogar etwas dunkler Sand zum Vorschein. Meistens aber dominieren Steine und Wellen das Bild.
Maspalomas und Puerto Rico: Wo der Tourismus zu Hause ist
Ganz anders erleben wir Gran Canaria im Süden. Große Hotels reihen sich aneinander, aus der Bar schallt Partymusik auf Deutsch. Wir befinden uns in Maspalomas, da, wo es die meisten Urlauberinnen und Urlauber hinzieht. Mittendrin: die Sanddünen. Das Wahrzeichen der Insel und ein Ort, den Kinder und Erwachsene einmal gesehen haben sollten. Über sechs Kilometer erstrecken sich die Dünen an der Südküste entlang. Der Sand ist fein, der Wind vor Ort oft kräftig.

Abends vergnügt man sich hier gerne auf der Dauerkirmis namens Holiday World Maspalomas. Insbesondere für Kinder ist das Angebot hier groß. Bereits ab 90 Zentimetern Körpergröße können die Kleinen viele Karussells und Attraktionen nutzen. Unser Sohn verliebt sich ins Bälleparadies und das Feuerwehrauto, das hier in Dauerschleife fährt.

In westlicher Richtung erreichen wir einen zweiten Ort, der Urlaubsträume wahr werden lässt: Puerto Rico. Am Ortsrand liegt ein Strand, der tatsächlich an die Karibik erinnert. Die Playa de Amadores wurde künstlich aufgeschüttet. Der Zugang zum glasklaren, türkisblauen Meerwasser ist hier so sanft, dass es unser zweijähriger Sohn kaum erwarten kann, bis wir ihm seine Badehose angezogen haben.

Fun- und Freizeitparks auf Gran Canaria
Es dauert nicht lange, bis er es entdeckt: “Mama, ein Trampolin!” Die bunten Luftkissen schwimmen ein Stück vom Strand im Meer und gehören zum Amadores Fun Park. Wir schwimmen zusammen hin und hüpfen von einem Luftkissen zum anderen. Fallen ins Wasser. Klettern wieder hinauf. Und lachen viel und ausgiebig über uns selbst.

Der nächste Ausflug führt uns in den Angry Birds Activity Park, der sich oberhalb einer nahegelegenen Strandbucht befindet. Bei 28 Grad können wir unseren Sohn kaum vom Wasserspielplatz losreißen. Dabei gibt es noch so viel mehr! Klettertürme, Rutschen, eine Kettcar-Bahn, Sprungtürme, Trampoline, eine Minigolfanlage, einen Skatepark und sogar eine Schaumparty. Im Familienurlaub auf Gran Canaria ein echtes Highlight für Kinder!

Unser Fazit: Das war sicher nicht der letzte Familienurlaub auf Gran Canaria
Eines steht fest: Ein einwöchiger Familienurlaub reicht bei Weitem nicht aus, um Gran Canaria vollständig zu erkunden. So viel gibt es noch zu entdecken: die Höhlen der kanarischen Ureinwohner, das malerische Hafenviertel in Puerto de Mogán, Stauseen und Aussichtspunkte, die Bergwelt und einige der Naturpools aus Lava-Felsen, die direkt am Atlantik liegen. “Na, planst du in Gedanken schon die nächste Reise?”, fragt mich mein Mann, als wir auf der Fähre sitzen und Gran Canaria langsam im Kielwasser verschwindet. “Ja!”, antworte ich bestimmt und mit einem Lächeln auf den Lippen. “Wir waren sicher nicht zum letzten Mal hier!”

Interessierst du dich für weitere Highlights, die ihr im Familienurlaub auf Gran Canaria entdecken könnt? Hier zeigen dir Jenny und Christian die Top 20 der schönsten Strände auf Gran Canaria.