Wann seid ihr das letzte Mal barfuß über Kieselsteine gelaufen, durch nasses Moor gewatet oder auf nackten Füßen durch den Wald spaziert? Der Barfußpark Egestorf mitten im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide bietet euch reichlich Gelegenheit, euren Füßen Bewegungsfreiheit zu gönnen. Ihr werdet merken: Das ist nicht nur richtig angenehm, es schärft auch eure Sinne. Ob kitzelndes Gras, Sand zwischen den Zehen, federnder Lehmboden oder piksende Steine – auf nackten Sohlen nehmt ihr und eure Kids die verschiedenen Untergründe viel intensiver wahr und geht behutsamer und somit achtsamer durchs Leben.

Drei Touren führen durch den Barfußpark
Doch zurück zum Anfang. Direkt am Eingang des 14 Hektar großen Freizeitparks heißt es: Schuhe aus! Dafür stehen hier kostenfreie Schließfächer zur Verfügung. Danach entscheidet ihr euch, welche Route ihr einschlagen wollt.

Insgesamt gibt es drei unterschiedlich lange Touren: Die kürzeste Strecke (grüner Weg) ist rund 1,2 Kilometer lang, die mittlere (gelber Weg) 1,9 Kilometer und die längste Strecke (blauer Weg) misst 2,7 Kilometer. Egal, welche Route ihr wählt: Plant auf jeden Fall viel Zeit ein. So könnt ihr auf verschlungenen Pfaden die zauberhafte Natur genießen, die mit Buchenwald, Obstwiese, Sandgrube sowie Kiefern- und Fichtenforst äußerst abwechslungsreich ist. Außerdem habt ihr genügend Zeit für ein Picknick an den zahlreichen idyllischen Rastplätzen.
Tolle Mitmachstationen schärfen die Sinne
Einfach nur barfuß spazieren zu gehen ist schon ein ungewohntes, tolles Naturerlebnis. Vor allem kleine Kinder lieben es, die Natur mit allen Sinnen zu erfahren. Der Barfußpark Lüneburger Heide legt aber noch eine Schippe drauf. Denn insgesamt gibt es hier mehr als 60 Mitmachstationen für Klein und Groß. Dabei handelt es sich zum einen um ganz unterschiedliche Naturböden, die ihr mit den Füßen ertasten könnt. Zum anderen passiert ihr auf eurem Weg allerhand Stationen, die eure Sinne ansprechen, zum Beispiel die verschiedenen Klangstationen, Riech-Tast- und Fühlkisten oder Gleichgewichtsübungen. Ihr seht: Der Slogan des Parks „Sinne spüren, Natur erleben!“ ist hier Programm.
Auf nackten Sohlen durch Schlick, Sand und Co
Den Anfang macht ein Kneippbecken mit eiskaltem Wasser. Es kostet ein bisschen Überwindung, aber irgendwie hat man das Gefühl, die Untergründe mit den gut durchbluteten Füßen viel stärker wahrnehmen zu können – etwa die glatten Kiesel, die rauen Korken oder die kantigen Granitsteine. Die ganz Mutigen wagen sich sogar über blaue Glasscherben. Danach warten schon die ersten großen Highlights auf euch: das ganz mit Salz ausgekleidete Salzineum, in dem ihr unbedingt einmal ganz tief Luft holen solltet und der Kräutergarten mit aromatischen Exoten wie einem Coco-Cola-Strauch. Und die Dschungelbrücke, mit 45 Metern Länge Norddeutschlands längste Hängebrücke.

Weiter geht es über Tannenzapfen, Reisig, Borke und Co. Für viel Spaß und Gekreische sorgen vor allem die mit nassem Lehm, Schlick oder Matsch gefüllten Becken, in denen es ganz schön feucht und glitschig zugeht. Geschicklichkeit ist hingegen auf der Slackline und auf den Balance-Stangen gefordert. Und auch euer Wissen ist an mehreren Stationen gefragt: Wie lange dauert es, bis eine Plastiktüte verrottet? Wie schwer sind die Steine in unterschiedlichen Größen? Und wie alt sind die Bäume?

Barfußpark: ein Erlebnis für alle Sinne
Wir verraten euch an dieser Stelle nicht zu viel, aber eines ist sicher: Am Ende der Tour wird die ganze Familie herrlich schmutzige Füße haben. Aber keine Sorge, am Ausgang wartet eine Fußwasch-Station auf euch, damit ihr mit sauberen Füßen wieder zurück in eure Schuhe könnt. Wenn ihr es denn überhaupt wollt – vielleicht geht es euch wie uns und ihr lasst die Schuhe einfach noch ein wenig aus …
