Auf einen Blick!
Das Zillertal liegt im österreichischen Bundesland Tirol und ist eine der abwechslungsreichsten Familiendestinationen in den Alpen. Der vielfältige Mix aus Abenteuer, Action, Erholung und Genuss macht diese beliebte Urlaubsregion für Groß und Klein zum Erlebnisparadies in den Bergen.
Zielgruppe Ob kindgerechte Wanderwege, Spielplätze, Mountainbike-Trails oder tolle Ausflugsziele – es gibt etliche Gründe, warum das Zillertal mit seinen vielen Attraktionen, Sportmöglichkeiten und der imposanten Bergwelt gerade bei Familien hoch im Kurs steht.
Highlights Der Natur Eis Palast am Hintertuxer Gletscher ist ein atemberaubendes Erlebnis für die ganze Familie – auch im Sommer. Ebenfalls ein Must-do für Familien: der Abenteuerspielplatz Fichtenschloss mit angrenzendem Fichtensee.
Übernachten Ob gemütliche Bauernhöfe, urige Chalets mitten in den Bergen, moderne Familienhotels oder komfortable Ferienwohnungen – das Zillertal ist reich an Ferienunterkünften.
Eine Reportage von Birgit Durak
Es wackelt. Der Wind rauscht. Und in meinem Magen hüpft ein aufgeregter Flummi. „Mama, du musst die Augen aufmachen. Guck mal, das ist voll schön hier!“ Tjark (10) zappelt begeistert herum, bringt unsere Gondel dadurch noch ein kleines bisschen mehr zum Schaukeln. Scheinbar bin ich die Einzige, die sich erstmal daran gewöhnen muss, mit einer Seilbahn durch die Lüfte zu schweben.

Keine Frage, als mein Mann Christian vorschlug, unseren Urlaub in den Tiroler Alpen zu verbringen, waren mein Sohn und ich sofort Feuer und Flamme. Höhenluft schnuppern, in Bergseen baden, auf Almen picknicken und durch die Alpen kraxeln – das hörte sich für uns Nordlichter vom platten Land fantastisch an. Was ich dabei jedoch erfolgreich verdrängt hatte: meine Höhenangst. Ob die sich mit Seilbahnen wie der Spieljochbahn verträgt, in der wir gerade sitzen?

Zillertal – willkommen im Bergparadies
Tut sie! Vier Kilometer lang ist diese Luftseilbahn im Zillertal, die uns auf das 1.858 Meter hohe Spieljoch bringen soll. Aber bereits nach wenigen Metern bin ich doch versucht zu blinzeln – zu neugierig machen mich die Freudenjuchzer meines Sohnes und das fast ehrfürchtige „Wow“ meines Mannes. Also öffne ich die Augen – und fühle mich wie in einem Werbeprospekt: Berge mit sattgrünen Feldern und haushohen Wäldern, soweit das Auge reicht. Ich schließe mich der Begeisterung meiner „Jungs“ an: Aus der Vogelperspektive ist das Tal an der Ziller einfach atemberaubend schön.
Toll für Familien: das Zillertal mit seinen Bergseen, Spielplätzen und anderen Attraktionen
Erste Erkenntnis: Man gewöhnt sich an das Gondelfahren. Zweite Erkenntnis: Das Zillertal, vor allem bekannt als österreichisches Wintersportwunderland, ist auch im Sommer ein Traum für Familien. Kaum an der Bergstation angekommen, befinden wir uns mitten in einer riesigen Erlebniswelt. Tjark stürmt auf den glasklaren Bergsee mit großem Wasserspielplatz zu.

Sein nächstes Ziel: die riesige Kletterwand, dicht gefolgt von den Trampolinen. Während unser Sohn von einem Highlight zum nächsten rennt, genießen wir den fantastischen Panoramablick und atmen frische Bergluft. Herrlich!
„Warum müssen wir denn schon los? Wir waren noch gar nicht im Hochseilgarten und auf dem Gipfel-Barfuss-Weg!“ Tjark schaut enttäuscht über das riesige Areal. Keine Frage, wir könnten hier noch Stunden verbringen. Aber die letzte Talfahrt nach Fügen startet um 16.30 Uhr und wenn wir den ganzen Berg nicht hinunterwandern wollen, müssen wir aufbrechen.

Idyllischer Urlaubsort und Einstieg zur Zillertal Arena: Zell am Ziller
Dass das Spieljoch nicht das einzige Familien-Eldorado im Zillertal ist, erfahren wir schon am nächsten Morgen. Mit dem Auto geht es von unserem Hotel im süßen, kleinen Dörfchen Ried nach Zell am Ziller, wohl einer der bekanntesten Orte im Zillertal und Einstieg in die Zillertal Arena. Die Rosenalmbahn bringt uns hinauf zur Alm, auf der in 1.744 Metern das Fichtenschloss mit seinen vier Türmen thront, der Legende nach von mystischen Fichtenwichteln erbaut.

Highlights auf der Rosenalm: Abenteuerspielplatz Fichtenschloss und Fichtensee
„Da haben die Wichtel aber wirklich gute Arbeit geleistet“, schmunzelt Christian und erklimmt den 18 Meter hohen Aussichtsturm des Fichtenschlosses. Von hier oben haben wir nicht nur einen superschönen Blick auf die Berge, sondern können abscannen, was genau uns in der 5.000 Quadratmeter großen Erlebniswelt Rosenalm alles erwartet: ein riesiger Wasser- und Sandspielplatz, ein Baumwipfelpfad, Schaukeln, Hängematten, Grillplätze, Tunnelrutsche, Rollenrutsche, Kletterturm und, und, und.

Bei so viel Spielspaß kommt man ins Schwitzen. Wie gut, dass die nächste Abkühlung nicht weit ist. Ein gut ausgebauter Weg führt über die Alm zum türkisblauen Fichtensee. „Ist das idyllisch“, seufze ich, lasse meinen Blick über die grünen Wiesen schweifen, auf denen eine Handvoll Pferde in der Sonne grast. Aber Tjark zieht es weiter, schließlich hat er schon den Schwimmsteg mit Sprungturm sowie die Tretboote und Stand-up-Paddling-Boards entdeckt.

„Unsere Tretboote sind gerade alle vermietet“, erfahren wir am Verleih, „aber ihr könnt ein SUP ausleihen und euch einen der schwimmenden Liegesessel schnappen.“ Ein guter Plan! Und während Christian auf seinem Board gekonnt über den See schippert, stellen Tjark und ich fest, dass es gar nicht so einfach ist, eine schwimmende Holzbank zu steuern. „Das Lenken können wir noch verbessern, aber das Liegen klappt schon ganz großartig“, grinse ich Tjark an, lehne mich entspannt zurück und lasse mir die Sonne ins Gesicht scheinen.

Das Zillertal – top für Familien, Wanderfreunde und Naturliebhaber
Keine Frage, das Zillertal ist ein perfektes Ziel für Familien. An jeder Ecke warten Angebote für die Kids: Von Spielplätzen, die an den Hütten die Wartezeit auf Kaiserschmarrn, Knödel und andere regionale Spezialitäten versüßen, bis hin zu top Attraktionen wie den Arena Coaster, eine 1,5 Kilometer lange „Alpen-Achterbahn“ in der Zillertal Arena. Ein weiterer Pluspunkt: In der beliebten Urlaubsregion in den Tiroler Alpen gibt es zahlreiche Möglichkeiten zum Radfahren, Klettern und Wandern. Und so schnüren wir, erfrischt vom Fichtensee, unsere Wanderstiefel zu und laufen über den Schmankerlweg, eine knapp einstündige, familienfreundliche Wanderung ab der Rosenalm.

Der Hintertuxer Gletscher: 365 Tage Winterspaß im Jahr
„Aufstehen. Wir wollen rodeln gehen“, wecke ich Tjark am letzten Urlaubstag. Viel zu schnell ist die Zeit im Zillertal vergangen, aber der letzte Tag trumpft noch einmal mit einer richtigen Sensation auf. „Haha, sehr witzig, Mama. Es ist Sommer“, gähnt Tjark verschlafen. Das stimmt. Für uns geht es heute trotzdem in den Schnee – und das bei 30 Grad im Tal. Wie das funktionieren soll? Ganz einfach: auf dem Hintertuxer Gletscher!

Auf dem Gletscher in 3.250 Metern Höhe herrschen winterliche Temperaturen. Zugegeben, ein bisschen belächeln wir die Dame, die vor uns in Ballerinas durch den Schnee stapft. Wir hingegen hatten uns vorher informiert, haben Pullis und dicke Jacken dabei und sind so bestens gerüstet für eine wilde Schneeballschlacht und Rodelspaß in Luis Gletscherflohpark – und das mitten im Sommer! Der größte Höhepunkt hier ist aber der Natur Eis Palast, ein weltweit einzigartiges Naturjuwel im Hintertuxer Gletscher.

Ein Naturjuwel mitten im Eis des Hintertuxer Gletschers: der Natur Eis Palast
„Gleich geht es durch das Eis bis zu 30 Meter unter die Skipiste“, erklärt unser Guide Thomas und verteilt Sicherheitshelme. Der gelernte Hochbauingenieur bietet Führungen durch die berühmte Gletscherwelt an, wirkt sogar bei den dort stattfindenden Forschungsarbeiten mit. Insiderwissen garantiert! Von ihm erfahren wir am Eingang der Eishöhle, dass die Gletscherspalte 2007 nur durch einen Zufall entdeckt wurde. Seit 2008 ist ein beachtlicher Teil des eisigen Höhlennetzes für Führungen freigegeben.

Wie beeindruckend und magisch diese Welt aus Eis und Schnee ist, merken wir schon auf der „gläsernen Treppe“, über die wir tief in die Gletscherspalte gelangen. Wir steigen steile Leitern hinab, halten uns auf rutschigen Wegen an Seilen fest, sehen funkelnde Eisskulpturen und gefrorene Wasserfälle. Eineinhalb Stunden lang erkunden wir bei konstanten 0 Grad 650 Meter Höhlengänge, besichtigen die mystisch wirkende Eiskapelle und die Kristallkammer und fahren mit einem Schlauchboot über den kleinen Gletschersee. „Wow, was für Eismassen. Total faszinierend“, flüstert Christian mir zu. Recht hat er – der Natur Eis Palast ist wirklich ein einmaliges, unfassbar beeindruckendes Erlebnis.

Fazit: Die Urlaubsregion Zillertal steckt voller Naturerlebnisse
„Gerade war mir noch in meiner Jacke kalt und nun schwitze ich im T-Shirt“, lacht Tjark und steckt sich genüsslich eine Gabel goldgelben Kaiserschmarrn in den Mund. Mit der Seilbahn sind wir runter vom Gletscher und talabwärts bis zur Sommerberg-Hütte gegondelt.

Nach der Rast wollen wir zum zweistündigen Abstieg zum Hintertuxer Wasserfall aufbrechen, unserem letzten Naturerlebnis in diesem Urlaub. „Womit uns das Zillertal wohl noch überraschen würde, wenn wir länger bleiben würden?“, frage ich ein bisschen wehmütig, lasse noch einmal den Blick über das postkartenschöne Bergpanorama schweifen.

Ich weiß es nicht, doch eines steht auf jeden Fall fest: Das Zillertal ist eine richtige Wundertüte! Hätte mir vorher jemand erzählt, dass uns hier ein von Wichteln erschaffenes Schloss, schwimmende Liegestühle und ein See mitten im Eis erwarten – ich hätte es nicht geglaubt!