Es gibt Hunderte traumhafte Strände in Europa. Große und kleine, versteckte und welche, die viele Menschen kennen und lieben. Strände ohne viel Infrastruktur und solche, die nahezu jeden Wunsch bedienen: vom Liegestuhl für die erholungsbedürftige Mama über wilde Wassersportangebote bis hin zu Eis und Cocktail. Dutzende Rankings nationaler und internationaler Zeitschriften küren Jahr für Jahr die best beaches. Das tun wir nicht. Wir verraten euch hier nur unsere absoluten Lieblingsstrände.
Ganz egal, ob ihr demnächst noch ein freies Zeitfensterchen entdeckt oder erst später – unsere Traumstrände sind immer eine Reise wert. Und logisch: Sie sind allesamt perfekt geeignet für Familien!
Freie Buchtenwahl in der Calella de Palafrugell
Calella de Palafrugell, Katalonien, Spanien
Allerfeinster Sand, eingerahmt von grantitgrauen Felswänden, ein Meer, das in kleinen Wellen an Land plätschert, hier und da liegen bunte Fischerboote im Sand und malerische pastellfarbene Häuser kleben fast direkt an der Wasserlinie – das ist die Kulisse, die die Calella de Palafrugell in Katalonien zu bieten hat. Das Beste daran: Ihr könnt jeden Tag wieder aufs Neue wählen, welche der kleinen aber feinen Buchten ihr ansteuern möchtet. Denn es gibt (wohlwollend gezählt) acht davon, allesamt dicht beieinander und gleich traumschön, und allesamt nur von kleinen Felskaps getrennt. Und falls euch eure Kinder mal eine Verschnaufpause gönnen, könnt ihr durch die engen Gassen des kleinen Fischerdorfs schlendern oder in einer der Strandbars eure Füße in den Sand bohren.

Die Calella de Palafrugell liegt an der mittleren Costa Brava. Strandcafés sind immer in Sichtweite, hin und wieder gibt es Duschen, Erste-Hilfe-Stationen und Wassersportmöglichkeiten aller Art.
Europas größte Wanderdüne: die Düne von Pyla
Düne von Pyla, Côte d’Argent, Frankreich
Zugegeben, in dieser Ecke Frankreichs – also im Südwesten – gibt es jede Menge Strände (um genau zu sein: Strände auf 240 Kilometer Länge!). Aber der beeindruckendste Strandabschnitt liegt zweifelsohne südlich von Arcachon in Aquitanien. Hier türmen sich wirklich riesige Sandmassen auf (und man kann sagen: sie sind sehr, sehr feinsandig!): rund 500 Meter hoch und auf einer Länge von 2.700 Metern Länge. Das Ergebnis: die Düne von Pyla, der größte Sandhaufen Europas! Also – wenn ein Familienmitglied gern drachenfliegt (oben auf der Düne gibt es Probeflüge und Kurse), eure Kinder gern riesige Sandberge hinunterrutschen und eure Familie auch ein wenig Mühe auf sich nehmen würde, um einen wahrlich außergewöhnlichen Strand kennenzulernen – dann liegt ihr im Sand der Düne von Pyla goldrichtig.

Die Düne von Pyla liegt nahe Bordeaux, genau: südlich vom Becken von Arcachon. Es gibt keinerlei Infrastruktur, nur am Fuß der Düne können Sie sich verpflegen. Mancherorts gibt es provisorische Treppchen, über die sie die Düne hochtrippeln können.
Traumstrand von Mallorca: Es Trenc
Es Trenc, Mallorca, Spanien
Nein, dieser Super-Beach ist bei weitem kein Geheim-Tipp mehr. Trotzdem darf man Es Trenc, den wahrscheinlich schönsten aller mallorcinischen Strände, an dieser Stelle nicht auslassen. Weil er – kaum zu glauben, aber wahr – so gut wie unverbaut ist. Und weil er fünf Kilometer lang, puderzuckerfein und hellsandig ist. Falls ihr also mal an einem karibik-gleichen Strand liegen und gemeinsam mit euren Kindern im kristallklaren Wasser planschen möchten – Es Trenc ist dafür wie geschaffen!
Und nach eurem Urlaub könnt ihr mit Recht behaupten, ihr hättet an Mallorcas längstem, unverbauten Naturstrand gelegen. Nur einen Tipp noch: Meidet Es Trenc am Wochenende, denn dann zieht es nicht nur die großen und kleinen Urlauberinnen und Urlauber hierher, sondern auch noch alle Einheimischen aus Palma und Umgebung.

Es Trenc liegt nahe Colonia de Sant Jordi im Inselsüden. Parkmöglichkeiten stehen zur Verfügung, kein Mangel an Liegestühlen, Sonnenschirmen und Bars.
Giglio in Italien: die best Beaches
Insel Giglio, Italien
Ganz egal, ob man die Südsee als Vergleich heranzieht oder karibische Traumstrände: die kleinen, sandigen Nischen auf der italienischen Insel Giglio halten jedem Vergleich stand. Der Sand, den eure Kinder am Strand von Le Cannelle durchbuddeln, ist so fein, dass er glatt vom Sandmännchen stammen könnte. Und das Wasser davor ist so blitzsauber, dass euch bunte Fische entgegenblitzen – kein Wunder: Die Strände von Giglio gelten schließlich als die saubersten ganz Italiens. Und das beste daran: die kleinen sandigen Buchten sind nie voll, weil es auf Giglio nur ein sehr überschaubares Angebot an Hotelzimmern und Appartements gibt. Bleibt nur ein Problem: Wie bekommt ihr euren Nachwuchs bei diesen Traumstränden dazu, mit ins mittelalterliche Castello hinaufzufahren, um einmal mit euch durch das Labyrinth aus engen Gassen zu wandeln?

Giglio gehört zum Toskanischen Insel-Archipel und liegt südlich von Elba. Es gibt Sonnenschirme, Liegestühle, Tretboote und eine Strandbar mit schöner Terrasse.
Nichts wie hin: Tropea in Süditalien
Tropea, Italien
Gut, dass wir Tropea entdeckt haben! 1980 kam noch keiner in diesen kleinen, süditalienischen Ort. Nahezu niemand kannte Tropea mit seinem Mar Grande, dem großen Strand, und dem Mar Piccolo, dem kleinen Strand. Dabei ist das wirklich ein kleines Beach-Paradies. Die beiden Strände, die feinsandig und weiß in blau-türkis schimmerndes Wasser gleiten und an denen nun wirklich kein einziger Urlaubswunsch unerfüllt bleibt: vom leckeren Eis über die frische Melone bis hin zu einer Tretbootexkursion in die nahe gelegene Höhle. Hätten wir Tropea nicht entdeckt, hätten wir verpasst, wie unsere schnorchelnden Familienmitglieder prustend auftauchen und von den vielen, vielen bunten Fischen schwärmen. Und wir hätten vor allem auch nie diesen zauberhaften, etwas geheimnisvollen Ort kennengelernt, der hoch oben über dem Meer auf einem Tuffsteinfelsen klebt.

Tropea liegt in Süditalien, genau: in Kalabrien. An den zwei Stränden findet man alles, was das Urlauberherz begehrt.
Strand der Schildkröten: Laganás auf Zakynthos
Zakynthos/Griechenland
Zuerst die Vorteile: Der Laganás-Strand erstreckt sich über sage und schreibe 14 Kilometer, ist feinsandig und goldgelb. Der Nachteil: Am Laganás-Strand dürfen eure Kinder keine riesigen Sandburgen erbauen, und ihr dürft auch keinen Sonnenschirm in den Sand bohren. Denn hier legt die Caretta caretta, zu Deutsch: die Unechte Karettschildkröte, ihre Eier ab. Doch diese kleinen Einschränkungen haben einen Vorteil: In der Laganás-Bucht werdet ihr euch fühlen wie an einem weitgehend unberührten Naturstrand. Mit Glück sieht eure Familie zum ersten Mal eine leibhaftige Meeresschildkröte. Auf jeden Fall gibt es noch eine Extralektion in Biologie, denn an den allerorts einladenden Infoständen erfahrt ihr alles rund um Caretta caretta.

Zakynthos liegt westlich des Peleponnes im Ionischen Meer. Liegestuhl- und Sonnenschirmverleih sowie Strandbars nur an einigen Strandabschnitten.
Traumstrand Nummer eins in der Türkei: Ölüdeniz
Ölüdeniz/Türkei
Türkisfarbenes Wasser, das in kleinen Wellen am Land schleckt, dazu schneeweißer Sand der Kategorie ‚extra fein‘. Wer in der türkischen Lagune Ölüdeniz (etwa 15 Kilometer südlich von Fethiye) seine Füße in den Sand bohrt und die Augen einmal rundherum wandern lässt, fühlt sich wie an einem tropischen Traumstrand. Allein die zerklüftete Felsküste, die sich gegenüber des Strands in den sommerblauen Himmel erhebt, scheint etwas fehl am Platz (doch für Schnorchlerinnen und Schnorchler ist sie ein wahres Eldorado!). Aber wahrscheinlich werdet ihr ohnehin kaum Zeit haben, die Umgebung zu bewundern. Denn wahrscheinlich wird euer Nachwuchs euch unentwegt ins seichte Wasser von Belcegiz zerren, um dort gemeinsam mit euch zu planschen.

Es gibt Liegestühle, Sonnenschirme und Strandbars, dazu nahezu alle erdenklichen Wassersportmöglichkeiten.