Ein Urlaub mit der ganzen Familie – für viele klingt das nach der idealen Art des Reisens. Endlich mal wieder ausreichend Zeit zusammen verbringen, gute Gespräche führen und intensive Erlebnisse teilen. Mehr Mitreisende – mehr Vergnügen also? Nicht zwangsläufig! Denn wenn viele Menschen gemeinsam in den Urlaub fahren, treffen unterschiedliche Interessen und Gewohnheiten aufeinander. Wie bekommt man die für die Dauer des Urlaubs unter einen Hut? Mit unseren zehn Tipps, die aus jedem Großfamilien-Urlaub ein großartiges Ereignis machen.

1. Den Urlaub langfristig planen
Ihr wollt mit Oma, Opa, Tante und Onkel in den Urlaub fahren? Dann fangt rechtzeitig mit der Planung an. Einen gemeinsamen Termin zu finden, stellt häufig schon die erste große Herausforderung dar. Danach beginnt die Suche nach einer geeigneten Unterkunft. Große Ferienhäuser, Gruppenunterkünfte oder Familienzimmer im Hotel sind schnell ausgebucht – sowohl im Inland als auch im Ausland. Die frühzeitige Buchung lohnt sich auch finanziell, denn bei vielen Anbietern profitiert ihr vom Frühbucherrabatt.
2. Die passende Urlaubsform finden
Die Kleinsten möchten auf den Bauernhof, die Teenie-Tochter schwärmt vom Städtetrip, der Papa hofft auf jede Menge Sport und Action und die Mama träumt vom Wanderurlaub. Aus diesem Potpourri an Wünschen einen geeigneten Mittelweg zu finden, ist eine echte Herkulesaufgabe. Eines steht dabei fest: Ganz ohne Kompromisse geht es nicht. Versucht gemeinsam eine Urlaubsform zu finden, die für jede und jeden Mitreisenden – und jedes Alter – geeignet ist. Die passenden Tagesausflüge helfen dabei, dass alle auf ihre Kosten kommen.
3. Den Urlaub gemeinsam planen

Klar, meistens ist es eine Person, die das Zepter bei der Organisation in der Hand hält. Dennoch ist es wichtig, dass sich auch alle anderen aktiv an der Reiseplanung beteiligen. Wo soll es hingehen? Welche Sightseeing-Highlights wünscht ihr euch? Sprecht gemeinsam darüber, was ihr vom Urlaub erwartet. Nur so gibt es am Ende keine langen Gesichter, weil die Ferien ganz anders ablaufen als gedacht. Und eines ist jawohl klar: Wer sich absichtlich aus der Organisation heraushält, darf später nicht meckern …
4. Die geeignete Unterkunft finden
Hotel oder Ferienhaus? Bei dieser Entscheidung scheiden sich meist die Geister. Ein Hotel verspricht deutlich mehr Komfort: kein Kochen, kein Putzen, kein Einkaufen. Gerade Familien mit kleinen Kindern fühlen sich in einem Hotel aber manchmal gestresst: Sind meine Kinder zu laut? Stören wir andere Gäste?

Ein Ferienhaus bietet da mehr Freiheit – nicht nur in puncto Lautstärkepegel, sondern auch bei der Tagesplanung. So gibt es zum Beispiel keine vorgeschriebenen Essenszeiten. Allerdings müsst ihr das Kochen selber übernehmen. Ein gemeinsames Wohnzimmer bietet den Kindern ausreichend Platz zum Spielen und Toben und den Erwachsenen einen Ort, an dem sie gemütlich zusammensitzen können. In der Regel verbringt man als Gruppe in einem Ferienhaus mehr Zeit miteinander als in einem Hotel. Ob ihr das möchtet oder ob ihr ein eigenes Hotelzimmer als Rückzugsort wertschätzt, müsst ihr vorab als Gruppe entscheiden.
5. Beim Packen untereinander absprechen

Ihr braucht im Urlaub nicht drei Federball-Spiele, zwei Bollerwagen und fünf Flaschen Olivenöl – sprecht euch beim Packen ab. Spielzeug, Lebensmittel und andere Reiseutensilien, die von allen benutzt werden, könnt ihr gut untereinander aufteilen. So sind alle notwendigen (und erfahrungsgemäß auch weniger wichtigen) Dinge vor Ort, der Kofferraum jedes Einzelnen ist aber deutlich leerer.
6. Die Arbeit aufteilen
Einkaufen, kochen und aufräumen – diese Aufgaben fallen auch im Urlaub an. Wenn die ganze Arbeit an einer einzelnen Person hängenbleibt, dann ist diese nach den Ferien garantiert urlaubsreif. Fühlt euch alle mitverantwortlich für ein harmonisches Miteinander und eine gerechte Arbeitsteilung. Wenn ihr mit mehreren Erwachsenen unterwegs seid, bietet es sich an, dass jeder einmal fürs Kochen und fürs morgendliche Brötchenholen zuständig ist. Und auch die Kinder können mit anpacken und den Tisch decken, abends ihre Spielsachen aufräumen etc.

7. Gemeinsame Urlaubsregeln festlegen
Beim Urlaub mit der Verwandtschaft oder mit der Patchworkfamilie wird für die Dauer der Reise aus mehreren Haushalten ein gemeinsamer Haushalt.

Das heißt, es treffen verschiedene Rituale und Familienregeln aufeinander. Das kann leicht zu Unstimmigkeiten führen. Wenn euer Kind eigentlich um 20 Uhr ins Bett muss, der gleichaltrige Cousin aber bis 22 Uhr aufbleiben darf, sind Nörgeleien vorprogrammiert. Versucht deshalb, euch auf einige gemeinsame Urlaubsregeln festzulegen. Je nach Alter können das beispielsweise Regeln zur Schlafenszeit oder zum Medienkonsum sein.
8. Rücksicht nehmen
Die kleine Nichte hält noch Mittagsschlaf. Opa ist nicht mehr so gut zu Fuß. Und eurem Jüngsten wird auf langen Autofahrten übel. Wer gemeinsam mit anderen in den Urlaub fährt, muss Rücksicht nehmen und sich das eine oder andere Mal in Geduld üben. Wie so oft im Leben mit Kindern, so heißt das Zauberwort auch im Urlaub „Flexibilität“.
9. Sicherheit geht immer vor

Vier Augen sehen bekanntlich mehr als zwei. Für einen Urlaub als Großfamilie gilt das nur bedingt – zu schnell verlässt man sich darauf, dass die anderen die Kinder im Blick behalten. Damit ihr die Kleinen auch im größten Gewusel nicht aus den Augen verliert, sprecht ab, wer zuständig ist. Seid ihr im Museum, im Zoo oder im Freizeitpark, schreibt euren Kids eure Handynummer auf den Arm oder auf einen Zettel für die Hosentasche. Gehen sie doch einmal verloren, finden sie euch so schnell wieder.
10. Alles kann, nichts muss
Nur, weil ihr zusammen als Großfamilie in den Urlaub fahrt, bedeutet das nicht, dass ihr euch nonstop auf die Pelle rücken müsst. Der Schwager will nicht mit auf die Wanderung und die Oma streikt beim Freizeitpark? Kein Problem. Solange ihr genügend Erwachsene als Aufsichtspersonen seid, kann sich jeder ab und an eine Auszeit gönnen.
