Wir trauen unseren Augen kaum, als wir die Balkontür öffnen. Was sich bei nächtlicher Ankunft nicht mehr erkennen ließ, erscheint im warmen Licht der korfiotischen Morgensonne umso eindrucksvoller. Zwischen den sattgrünen Palmenblättern vor unserem Balkon wachsen tatsächlich Bananen.

Zum Essen sind sie nicht reif genug, doch uns zieht bereits ein anderer Duft in die Nase. Nur wenige Schritte trennen unsere Ferienwohnung vom Frühstücksbuffet. Acht Tage Familienurlaub liegen zu diesem Zeitpunkt vor uns. Was wir im Korfu-Urlaub mit Kindern wohl erleben werden? Wir spulen zwei Tage vor.

Korfu-Urlaub mit Kindern im Honigtal von ReNatour
„Hast du unseren Kleinen heute schon gesehen?“ Mein Mann lächelt verschmitzt. „Der hat sich blitzschnell angezogen und ist rausgelaufen.“ Na klar, zu Leo, denke ich. Die fünfjährigen Jungs haben sich in unserer Unterkunft, dem Honigtal von ReNatour, kennengelernt und sind seit Tagen unzertrennlich. Das gemeinsame Kinderprogramm, freies Spielen im großen Garten und die gemeinsamen Familienessen haben sie Freunde werden lassen.

Als wir einige Zeit später zum Frühstück kommen, sitzt unser Sohn bereits mit Leos Familie am Tisch. So entspannt kann ein Morgen wohl nur im Honigtal starten, denke ich, und gieße dabei den herrlich süßen Bienenhonig auf meinen griechischen Schlemmer-Joghurt. Wäre da nicht noch unsere elf Monate alte Tochter: Wir hätten wohl fast vergessen, dass wir mit Kindern auf Korfu sind.

Mein Blick schweift zur Programmtafel hinüber. Es ist Mittwoch und somit langer Kindertag. Zwischen 10 und 16 Uhr stehen heute diverse Aktivitäten auf dem Programm: malen, basteln, eine kleine Wanderung, gemeinsames Mittagessen und später noch Eisessen.

Während unser Sohn aufgeregt losrennt, führt mein Weg vom Frühstückstisch direkt in die Hängematte. Im Schatten der Olivenbäume kann ich herrlich entspannen. In der Ferne höre ich die lachenden Stimmen vom Kinderprogramm, während unsere Tochter vergnügt mit den Bauklötzen neben dem Sandkasten spielt.

Meine Vorfreude ist groß, denn heute steht noch eine weitere Sache auf dem Programm, auf die ich mich seit Wochen freue: das gemeinsame Lagerfeuer. Leos Papa hat uns verraten, dass er Gitarre spielen wird.

Rund neun Stunden später wird unser Liedwunsch von ihm erfüllt. „Knockin‘ on Heaven’s Door“ geben unsere Stimmen zum Besten, während unsere Kinder ihre Bratäpfel an langen Holzstöcken ins Feuer halten. Und ich bin mir fast sicher: Das wird wohl meine schönste Erinnerung an diese Reise werden.
Korfu mit Baby und Kind erkunden
Doch es werden noch einige folgen, denn Christian und mich packt die Erkundungslust. Gut zwanzig Jahre ist es her, dass mein Mann als Teenager auf Korfu war. Seine schönste Erinnerung? Schwimmen im Canal d’Amour, einer besonders schönen Strandbucht im Insel-Norden. Unsere Kleine schläft bereits, als sich unser Mietwagen durch die grün bewachsenen Straßen schlängelt. Es ist Ende September das Thermometer zeigt 25 Grad. Dass auch die Wassertemperatur angenehm mild ist, merken wir wenig später, als die ersten kleinen Wellen unsere Füße erreichen.

„Hier gibt es auch einen großen Wasserpark“, sage ich auf der Rückfahrt zu meiner Familie. Ich muss weder meinen Mann noch meinen Sohn auch nur eine Sekunde lang überzeugen. Und am nächsten Tag sind die Badesachen bereits angezogen, als ich das Aqualand ins Navigationssystem eintippe. Ihr müsst wissen: Wir besitzen Jahreskarten für den am besten bewerteten Wasserpark der Welt – den Siam Park auf Teneriffa. Und dennoch wird unser Fazit am Abend lauten: Ja, das hat sich gelohnt!

Hier könnte man Tage verbringen, doch Korfu hat noch so viel mehr zu bieten. Eines unserer Highlights in den kommenden Tagen: der Strand vor der Korrision Lagoon, einer Süßwasser-Lagune, in der wir Ende September sogar wild lebende Flamingos sehen.

Nächster Programmpunkt: Korfus Esel-Auffangstation, in der wir kranke und erschöpfte Esel streicheln und bürsten, die hier nach harten Arbeitsjahren ihren wohlverdienten Ruhestand finden. Rund 50 Esel leben auf diesem Gnadenhof, oft haben sie zu schwere Lasten tragen müssen und wurden lieblos ausgesetzt, als sie die zu harte Arbeit nicht mehr stemmen konnten.

Was uns im Korfu-Urlaub mit Kindern sonst noch gefällt? Da wäre die kleine Höhle von Gardiki, erreichbar nach einer kurzen Wanderung durch die Olivenhaine. Oder auch ein Ausflug nach Korfu-Stadt, wo alte Festungsanlagen, ein cooles Piratenschiff, romantisch-lebhafte Gassen und leckeres Eis auf euch warten.

„Wieso hängt denn da Wäsche mitten in der Gasse?“, fragt unser Sohn ebenso fasziniert wie irritiert. Und auch wir fragen uns, wie die Korfioten es wohl schaffen, ihre Wäsche so kunstvoll aufzuhängen.

Acht Tage lang fahren wir kreuz und quer über die Insel und staunen täglich wieder über ihre landschaftliche Schönheit! Am Ende steht fest: Es gibt Dutzende Ausflugsziele für einen Korfu-Urlaub mit Kindern! Und unser Eltern-Highlight? Eindeutig Porto Timoni, eine Bucht, schöner als jedes Postkartenmotiv!

Schönes so nah: Der Hausstrand des Honigtals
Doch um Korfus Schönheit zu erleben, müssen wir nicht zwingend in die Ferne schweifen. Etwa zehn Gehminuten trennen unsere Ferienwohnung von Agios Georgios, einem der schönsten Badestrände auf Korfu.

Zurück in der ReNatour-Unterkunft im Honigtal. Hier gibt es für Strandausflüge nicht nur praktische Bollerwagen, wir finden auch Sonnenschirme, Strandmatten, Sandspielzeug und Wasserpistolen in der Gemeinschaftskiste, die aus hinterlassenem Strandequipment ehemaliger Urlauber besteht. Selbst die Sonnencreme und den Mückenschutz hätten wir uns sparen können. Denn auch sie gibt es kostenfrei in der Geschenke-Ecke.

Ein Konzept, das sich im ReNatour Honigtal noch öfter mit Leben füllt: Nachhaltigkeit. Von der Mülltrennung über den Kompost und lokal angebaute Bio-Lebensmittel. Wir spüren täglich, dass wir hier im Einklang mit der Natur leben.

Tage später liegen wir entspannt unter dem Sonnenschirm, während unsere Tochter mit dem Meeresrauschen eingeschlafen ist. Und unser Sohn? Den hören wir vergnügt im Wasser plantschen. Dreimal dürft ihr raten, wen wir zufällig am Strand getroffen haben? Natürlich, Leo und seine Familie. Diese zwanglosen Treffen, für die es nicht mal eine Verabredung braucht, gefallen uns hier fast noch besser als der weiche Sandstrand, das kristallklare Wasser und die zauberhaften Sonnenuntergänge.

Allzu lange dürfen wir die Zeit jedoch nicht verstreichen lassen, während die untergehende Sonne unsere Aufmerksamkeit fesselt. Denn um 19 Uhr lautet im Honigtal die Glocke und ruft alle Urlaubsgäste zum gemeinsamen Abendessen. Selbst der traumhafte Sonnenuntergang kann uns nicht davon abhalten, hier pünktlich zu erscheinen. Denn wir sind uns sicher: einen besseren Koch als im Honigtal kann es auf Korfu – nein, in ganz Griechenland – sicher nicht geben!

Unser Korfu-Urlaub mit Kindern: tolle Eindrücke, neue Freunde und viel Dankbarkeit
Wir sitzen am Flughafen, schauen den landenden Maschinen zu und reflektieren unsere Zeit auf Korfu. Das weinende Auge ist eindeutig größer als das lachende, wie wir einstimmig feststellen. Was unserem Sohn auf Korfu am meisten gefallen hat?, möchten wir wissen. „Dass es so grün ist. Und das Kinderprogramm. Und Leo!“

Wir schließen uns schmunzelnd an. Das Honigtal ist wirklich etwas Besonderes. Dank ihm haben wir nicht nur die landschaftliche Schönheit der Insel in Erinnerung. Wir gehen auch mit dem wohlig-warmen Gefühl, neue Freundschaften geknüpft zu haben.
Wo wir Leo wohl wiedertreffen, überlegen wir gemeinsam mit unserem Sohn. Vielleicht noch mal auf Korfu. Denn unser Sohn hat mitbekommen, dass ReNatour hier noch ein weiteres Familienhotel bietet: die Villa KaliMeera. Vielleicht aber auch in Berlin, wo Leo wohnt. Oder auch bei uns, auf Teneriffa, wohin unser Flugzeug nun Kurs nimmt.

Hoch oben in den Wolken ist ausreichend Zeit für Dankbarkeit. Und ich überlege, was wohl meine schönste Erinnerung an diesen Korfu-Urlaub mit Kindern ist. Es gab viele unvergessliche Momente. Doch spätestens als ich mich „knock-knock-knockin’…“ summen höre, steht fest: Es ist und bleibt das Lagerfeuer im Honigtal.















